Wenn der Sand in jeder Ritze des Körpers klebt und auch noch Tage nach dem Urlaub überall zu finden ist weiß man, dass man an der Ostsee war! Aber hell yeah! An der Ostsee muss man gewesen sein. Als Kind. Als Erwachsener. Als Hund. Wer jetzt denkt, dass ein Urlaub auf Rügen mit Kind und Hund an der Ostsee keinen Spaß macht, der irrt. Es ist ein Abenteuer – ein Glücklichmacher.
Wir fahren am liebsten im Herbst an die Ostsee. Das hat zwei Gründe: Erstens, wir haben keine Lust uns wie Sardellen in der Büchse an den Strand zu legen. Und zweitens gilt der Herbst bereits als Nebensaison und somit sind die Ferienunterkünfte auch günstiger und das freut Mutti mit der Haushaltskasse.
Wer jetzt denkt, dass man dann aber nur schlechtes Wetter hat, dem kann ich sagen: Es gibt kein schlechtes Wetter nur zu wenig Matschhosen im Koffer.
Ehrlich. Die Ostsee im Herbst ist herrlich. Die Strände sind leer, der Wind zerzaust einem das Haar und die Wellen machen die schönsten Geräusche der Welt. Wenn du jetzt auch so richtig Lust auf Ostseefeeling hast, komm mit uns nach Rügen!
Rügen – Perle der Ostsee
Rügen ist die flächenmäßig größte Insel in der Ostsee. Etwas mehr als 62.000 Menschen dürfen dort leben, wo wir am liebsten Urlaub machen.
Über eine große Brücke fährt man von Stralsund aus auf die Insel. Von dort kommt es dann drauf an, wo du übernachten willst.
Was waren unsere schönsten Unternehmungen mit Kind und Hund auf Rügen?
Die Kreidefelsen
Es ist klar: Wer auf Rügen ist, der muss sich die Kreidefelsen anschauen. Der Meinung war auch mein Mann, der Rügen bereits besser kannte als ich.
Fahren kann man nicht bis auf die Kreidefelsen, man muss also das günstigste Reisemittel der Welt nutzen: Die Füße. Aber wie sagte Goethe schon? „Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen“. Geparkt haben wir am offiziellen Parkplatz Kreidefelsen in Lohme. Dort haben wir 5 Euro Parkgebühren bezahlt. Der Vorteil wenn man hier parkt ist, dass der Weg bis zum Kreidefelsen nicht so weit ist. Eltern von kleinen oder lauffaulen Kindern wissen das sicher genauso zu schätzen, wie wir damals. Wenn man in Sassnitz parkt, ist der Weg zum Kreidefelsen etwa 12 Kilometer lang.
Der Parkplatz war übrigens echt schön und dort haben auch Wohnmobile die Möglichkeit zu stehen. Vom Parkplatz aus geht der Wanderweg direkt los. Ab jetzt geht es eigentlich nur noch durch den Wald.
Wenn du oder deine Kinder eher zu den Frostbeulen zählt, dann packt noch eine Jacke mit ein, durch den Schatten im Wald könnte es frisch werden. Wir haben unseren Sohn damals in der Trage getragen, aber einige Eltern waren auch mit ihren Kinderwagen unterwegs.
Leider ist der Weg kein Insidertipp – logisch, sonst gäbe es ja keinen offiziellen Parkplatz. Deswegen kann es vor Ort recht voll werden. Auch was die Hunde angeht.
Karls Erdbeerdorf Zirkow
Hand hoch, wer schon einmal bei Karls Erdbeerhof war.
Dann weißt du sicher was ich meine, wenn ich sage, dass das immer einen Besuch wert ist und zu einem Urlaub mit Kind und Hund auf Rügen gehört. Ehrlich gesagt waren wir vor Rügen noch auf keinem Erdbeerhof und haben vor Ort erst die Schilder gesehen. Also haben wir kurzum beschlossen, endlich mal den Erzählungen von Freunden und Familie zu folgen und haben einen Tagesausflug zu Karls Erdbeerdorf Zirkow geplant.
Am Ziel der Träume angekommen gibt es einen großen, kostenlosen Parkplatz. Falls du zu den 2 Familien gehörst, die noch nie bei Karls waren, hier eine kurze Erklärung zum Konzept:
Ihr kommt als aller erstes durch eine riesen große Halle. Dort gibt es unter anderem eine Bäckerei, einen Stand wo ihr zuschauen könnt, wie man Bonbons macht (und nascht), ein paar Essmöglichkeiten und ganz viel Krams. Krams, den man braucht und Krams, den man nicht braucht.
Bestenfalls seid ihr gut durch die Halle gekommen und spätestens ab jetzt strahlen die Kinderaugen. Ab jetzt findet ihr die verschiedensten Aktivitäten: Trampoline, Klettermöglichkeiten, Rutschen, Achterbahnen, Ponyreiten, Streichenzoo, Mäuse suchen, Luftblasen machen und ganz viele ungesunde Restaurants.
Für die meisten Attraktionen muss man nichts bezahlen. Es gibt aber auch einige, für die ein kleiner Betrag bezahlt werden muss. Pony reiten oder die Achterbahn zum Beispiel. Für diejenigen, die öfter bei den Erdbeerdörfern unterwegs sind, lohnt sich dann die Jahreskarte, die man vor Ort kaufen kann. Damit müsste man das meiste nämlich nicht bezahlen (Pony reiten schon).
Man bekommt hier auf jeden Fall den ganzen Tag rum. Und auch wenn das Essen vor Ort nun wirklich nicht gesund ist – schmecken tut es und preislich ist es auch okay.
Tja, jetzt müsst ihr nur den schwersten Teil des Tages schaffen: Karls Erdbeerdorf verlassen. Dazu müsst ihr nämlich wieder durch die große Halle am Eingang. Erinnert ihr euch an den Kram? Der ist immer noch da. Und genau da müsst ihr jetzt auch durch. Hoffentlich seid ihr konsequenter als wir. Wir haben seit dem ein Husky-Plüschtier namens Flutschi…
Kap Arkona und das Fischerdörfchen Vitt
Jetzt, wo ich den Blogbeitrag für euch schreibe und unseren Urlaub damals noch rekapituliere, bin ich ganz schön froh, dass wir „nur“ im Herbst auf Rügen waren.
Auch unser nächster Tipp ist leider kein Geheimtipp, aber soo wunderschön. Wenn ich an den Urlaub auf Rügen mit Kind und Hund denke, kommen mir sofort wieder die Bilder vom Fischerdörfchen in den Kopf. Das willst du auch?
Na dann fahr erst einmal zum Parkplatz Kap Arkona. Hier hatten wir auch wieder 5 Euro Parkgebühren bezahlt. Von dort folgt ihr einfach den Menschenmassen. Es gibt auch noch einen kleinen Bummelzug, der euch zum Kap fährt.
Aber dort sind keine Hunde drin erlaubt.
Der Weg zum Leuchtturm sind knapp 2,5 Kilometer und führen am Anfang erst einmal durch ein echt schickes Künstlerdörfchen. Danach folgt ihr einfach den Menschen (oder dem Zug) und nach knapp einer halben Stunde seid ihr beim Leuchtturm.
Hier lohnt es sich sicher, einmal rumzulaufen. Es gibt auch ein paar Möglichkeiten sich etwas zu essen und trinken zu kaufen. Bei uns war gerade eine geführte Hundewanderung da. Deswegen hatten wir etwas Probleme ein ungestörtes Plätzchen zu finden.
Tja und wenn ihr jetzt schon einmal so weit gekommen seid, dann lasst euch von den Menschenmassen treiben und macht euch auf den Weg ins Fischerdörfchen Vitt!
Direkt an der Küste geht der Wanderweg lang, der knapp 1,5 Kilometer lang ist. Auf dem Weg kommen euch einige Hunde entgegen, aber es gibt auch immer ein paar Büsche zum Ausweichen, falls ihr das benötigt. Grüße an der Stelle an den Dalmatiner, der damals mit seinem Frauchen ganz tief in die Büche gekraucht ist.
Und dann seid ihr in Vitt. Ich hatte mir vorgenommen, unbedingt ein Fischbrötchen dort zu essen und hab das dann auch im Dorf gekauft. Tja, nur direkt am Wasser konnte man dort nicht essen. Also wurde es eingepackt und wir sind noch zum Strand gelaufen. Wer jetzt von romantischen Sandstränden träumt, den muss ich aber enttäuschen. Es ist ein Steinstrand. Fand ich aber nicht schlimm, dann knirscht es wenigstens nicht beim Kauen.
Als wir am Wasser ankamen haben wir aber gesehen, dass es dort auch noch einmal die Möglichkeit gegeben hätte, Fischbrötchen zu kaufen. Ob die aber auch schmecken, kann ich euch nicht sagen. Aber die Leute standen auf jeden Fall an.
Zurück ging es dann weiter auf den ausgeschilderten Weg zum Parkplatz. Oder eben den Menschen hinterher.
Und weil wir dann so fleißig gelaufen sind und das Kind sich so toll hat tragen lassen, gab es zur Belohnung am Parkplatz noch ein Eis! Was muss, das muss!
Brauereiführung und das leckerste Fischbrötchen der Insel
Ist es ein Ausflug, wenn man bei der Anfahrt einen Zwischenstopp macht und das dann eines der Highlights im Urlaub war? Wenn du auch findest, dass das zählt, dann kannst du getrost weiterlesen.
Und zwar ist dieses Ausflugsziel gerade einmal 5 Minuten von dem Ort entfernt, an dem ihr die Insel über die Brücke erreicht. Dort findet ihr die Inselbrauerei. Eine kleine regionale Brauerei, die (so glaubt man dem Herrn des Hauses) wirklich gutes Bier brauen.
Vor Ort kann man sich umsehen, die ganzen Kessel begutachten und dann hat man die Möglichkeit, einige Biere auch zu kosten. Während der Herr des Hauses sich den genüsslichen Vorzügen der goldenen Kaltschale hingab, musste der Hund im Auto warten. Und wir auf den Sitzen vor Ort. Anscheinend war das Bier dann wirklich so gut, dass er sich noch einige Flaschen mitgenommen hatte.
Nun knurrte uns aber der Magen und so ging es für uns noch ab in den Alten Bauernmarkt gleich gegenüber. Alte Bauernkate nannte er sich.
Vor Ort gab es einige schöne Stände, Wasser für die Hunde, ein paar Spielgeräte und: Das beste Fischbrötchen der Insel!
Wenn ihr den Weg genau durchgeht, kommt ihr direkt darauf hinzu. Ich hatte mir einen eigelegten Hering bestellt. Kleiner Tipp: Sagt, dass ihr das in ein Fischbrötchen möchtet. Ich musste erst einmal mit dem Herrn rumdiskutieren, was ich will. Blöd wenn man als Touri vorher nicht weiß, dass man vor Ort den Fisch auch so kaufen kann. Nachdem die Verständigungsschwierigkeiten dann aber geklärt waren, hielt ich es in meinen Händen. Ehrlich. Es war sooo gut. So lecker eingelegt. Das Brötchen war ein Traum. Ach es war einfach wirklich, wirklich gut. So gut, dass wir auf dem Rückweg doch glatt noch einmal dort halten mussten, damit ich noch einmal so ein Fischbrötchen essen konnte.
In Sassnitz zum Fischbrötchenessen
Lust auf einen Halbtagsausflug? Wenn man Rügen mit Kind und Hund erkunden will, gehört dieser mit dazu! Dann ab mit euch nach Sassnitz in die Hafengegend. Dieses Mal waren wir ganz spontan dort und haben uns in den umliegenden Straßen einen Parkplatz gesucht. Das ging auch relativ fix und dann hieß es nur noch ein paar Minuten der Nase nach Richtung Hafen.
Dort gibt es eine Mole. Für alle, die wie ich, nicht gleich wissen was eine Mole ist: Wikipedia sagt es ist ein Damm in einem Meer, Fluss oder See, der durch Stein- oder Betonkonstruktionen hergestellt wird.
Also eine Art Hafenmauer, auf der die Kinder auch balancieren können. Vor Ort gab es bei uns einige Fischkutter, an denen man frischen Fisch kaufen konnte. So sind wir die Mole einmal abgelaufen, haben uns ein lecker Fischbrötchen gegönnt und haben aufgepasst, dass die Möwen die nicht fressen wollen.
Danach zog es bei uns wieder zu und wir sind wieder zurück. Das Fischbrötchen blieb aber in Erinnerung.
Die restlichen Tage haben wir am Strand verbracht, Sandburgen gebaut, Wellen beobachtet und den Strand ablaufen. So verging die eine Woche wie im Fluge. Aber wir sind uns sicher, Rügen hat uns nicht zum letzten Mal gesehen.
Seid ihr schon auf Rügen mit Kind und Hund gewesen?
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