Zelten mit Kind und Hund klingt erst einmal nach allem, aber nicht nach einem erholsamen Urlaub. Daher ist es das für uns inzwischen wirklich geworden. Ich erinnere mich noch gerne daran, wie mein Mann und ich vor vielen Jahren am Küchentisch saßen und überlegten, wo wir in den Urlaub hinfahren wollten. Ich war damals gerade in Elternzeit, das Geld war knapp und so kam kurz der Gedanke auf, zelten zu fahren. Damals waren wir uns einig, dass wir aus dem Camping-Alter raus waren. Auf Festivals im Zelt schlafen – mega cool. Aber mit über 30? Oh Gott, der Rücken. Und überall sind Menschen. Man muss ständig alles mitschleppen….
Irgendwann hatte ich aber die Idee, ohne meinen Mann und nur mit den Kindern für ein Wochenende zelten fahren zu wollen. Hätte ich damals nur gewusst, dass das der Beginn einer langen Familientradition wird… Inzwischen können wir uns tatsächlich (fast) keinen schöneren Urlaub mehr vorstellen. Sowohl mein Mann, als auch ich lieben es im Zelt zu schlafen und Rückenschmerzen haben wir eigentlich fast nie.
Aber was macht Zelten mit Kind und Hund so Besonders?
Zelten ist für uns ein großartiger Mix zwischen Familienzeit und auch etwas Erholungszeit geworden. Gleichzeitig ist man die ganze Zeit an der frischen Luft und das macht müde. Alle. Kinder, Hunde und eben auch die Erwachsenen.
Aber von Vorne. Wir haben inzwischen ein Setting gefunden, mit dem wir nicht mehr viel Packen müssen. Unser Campingequipment ist gepackt, wird nach jedem Campingurlaub aufgefüllt und ist dann beim nächsten Mal ready to go. Einfach in den Kofferraum und ab gehts. Wie unser Zelt aufgebaut wird, wissen wir mittlerweile auch – auch wenn wir beim 1. Mal zu jeder Saison wieder dastehen wie Campinganfänger. Aber dennoch sind wir schnell im Aufbau. Auch die Kinder wissen wo und wann sie helfen können und meist steht das Zelt in binnen einer halben Stunde.

Zugegeben, unser Schlafaufbau muss so ganz langsam überdacht werden. Das liegt aber einfach daran, dass die Kinder langsam größer werden. Als wir mit dem Zelten begonnen haben, war das jüngste Kind 3 Jahre alt und brauchte bei weitem nicht so viel Platz. Auch hatten wir damals ein Familienbett und zusammenschlafen gehörte einfach dazu. Dieses Jahr wird unsere aktuelle Schlafsituation auch noch gehen, aber für nächstes Jahr muss ich mir dann wohl etwas anderes überlegen. Aber das ist das Schöne: Sobald man merkt, dass irgendjemand beim Zelten andere Bedürfnisse hat, kann darauf eingegangen werden. Ich weiß von Familien, die reisen mit Anhängern voll Equipment an und machen es sich im Zelt schöner, als zu Hause. Jeder kann quasi so zelten, wie er möchte (und wie das Budget hergibt)
Apropo Budget: Der für uns wohl beste Grund zelten zu fahren ist die Urlaubskasse und die ist beim Zelten einfach sehr ergiebig. Je nachdem, mit vielen Menschen (und Hunden) man reist und wohin es geht, kann man für eine Woche schon für knapp 120 € anreisen. Wer eine größere Urlaubskasse hat, kann natürlich die besten Stellplätze nutzen oder mit dem Wohnwagen anreisen. Aber auch das Budget für das Equipment passt für jede Familie. Ein Zelt für knapp 150 € hält genauso dicht wie ein Zelt für weit über 1.000 €.
Und lasst uns kurz das Thema Essen ansprechen. Die Rezepte sind meistens nämlich sehr einfach gehalten, weil Zelten eben einfach ist. Das bedeutet aber auch, dass Kochen in der Regel sehr einfach gehalten ist. Dadurch, dass die Kinder die ganze Zeit an der frischen Luft sind, haben sie mehr Hunger. Zumindest ist es bei uns so, dass beim Zelten weniger übers Essen gemeckert wird.
Wie zelten wir?
Du siehst, es gibt viele Möglichkeiten, mit Kind und Hund zu zelten. Wie mit allem, fängt man klein an und steigert sich Stück für Stück. Das ist auch beim Zelten so. Angefangen habe ich mit dem absoluten Anfänger Equipment und immer, wenn irgendetwas kaputt gegangen ist, haben wir uns bessere Dinge gekauft. So konnten wir erst einmal testen, ob Zelten mit Kind und Hund für uns etwas ist.
Für uns hat sich herausgestellt, dass wir gerne sehr einfach zelten. Das bedeutet, dass unser Equipment, samt Hundebox, in unser Auto passt. Unser Zelt ist ein über 10 Jahre altes Lidl-Zelt, das wir von meinem Papa übernommen haben. Unsere Erwachsenenschlafsäcke sind noch von unseren Festivalzeiten und die Schlafsäcke der Kinder sind von Decathlon. Die Billigstühle gehen Stück für Stück kaputt und werden nun durch etwas bessere ersetzt. Unser ganzes Equipment ist aufgeteilt in Kisten. Diese sind mit einem Pictogramm für die Kinder beschriftet. So wissen sie, in welcher Kiste das Zeug für die Küche reinkommt, wo unser Badzeug ist und wo alles andere. Dadurch ist unser Platz auch begrenzt und wir nehmen nicht zu viel mit. Inzwischen haben wir Boxen, die auch verschließbar sind und somit wesentlich einfacher zu tragen. Für uns die beste Art und Weise unser Zeug immer zum Zelt zu transportieren.
Unsere Schlafkoje ist ganz einfach und gemütlich eingerichtet. Ein großes Airbed für knapp 30 Euro, auf dem die Kinder und ich schlafen. Mein Mann nutzt meistens eine günstige selbstaufblasende Isomatte und darauf kommen unsere Schlafsäcke.

Wir haben 3 Lampen fürs ganze Zelt und (noch) keine Lichterkette. Wir kochen auf zwei Gaskochern – je nachdem ob unser vegetarisch essendes Kind ein Extraessen hat. Kaffee macht mein Mann entweder in der Bialetti oder mit Krümelkaffee und heißem Wasser.
Wir nutzen beim Zelten mit Kind und Hund keinen Strom. Das Einzige, wofür wir Strom benötigen würden, wären unsere Handys. Die laden wir während der Fahrt im Auto auf, oder während des Zähneputzens oder an unserer Solarpowerbank*. Dadurch haben wir aber auch keine Kühlmöglichkeiten für unser Essen. Bisher war es eigentlich immer so, dass wir unsere Kühlakkus für die Kühltasche auf Zeltplätzen kühlen konnten. Für die Rück-, bzw. Weiterfahrt hatten wir also Kühlmöglichkeiten. Alles andere haben wir immer frisch gekauft, bzw. benutzen wir Lebensmittel, die keine Kühlung benötigen.
An Spielsachen haben wir meistens nicht viel dabei. Drei Gesellschaftsspiele für uns und wenn es gut kommt noch ein paar Federballschläger. Die Spielplätze auf den Zeltplätzen waren bisher noch spannend genug. So kam eigentlich nie Langeweile auf.
Wie zeltet der Hund?
Vielleicht weiß der ein oder andere von euch, dass Pixel in Hundebegegnungen etwas schwierig ist. Zugegeben, es wird langsam, dank des Trainings, besser. Dennoch ist er kein komplett entspannter Hund, was das Thema angeht. Da wir aber nur auf Zeltplätzen unterwegs sind, auf denen Hunde erlaubt sind, gibt es da natürlich auch Hunde. Und das meist nicht zu knapp.
Daher heißt es für uns, dass einer immer bei Pixel ist. Auch wenn ich mit den Kindern alleine unterwegs bin, muss immer jemand bei ihm bleiben. Wenn eines der Kinder aufpasst, kommt Pixel allerdings in seine Box im Auto. Dort ist er abgesichert und keines der Kinder hat wirklich eine Verantwortung.
Ansonsten läuft alles, wie auch zu Hause. Pixel schläft bei uns im Zelt, meistens zwischen den Kindern und mir. Noch hatten wir keine Nacht, in der er gefroren hat. Wenn ich doch mal das Gefühl hatte, dass ihm kalt ist, habe ich einen Schlafsack zur Decke gemacht und sie mit über ihn gelegt.
Nur Futtertechnisch ist es für ihn immer eine Umstellung. Zuhause wird er gebarft. Das geht ohne Strom beim Zelten natürlich nicht. Daher gibt es dann Nassfutter. Damit kann ich mich noch mehr anfreunden, als mit Trockenfutter – was aber für den Urlaub auch eine Option wäre. Entweder das Nassfutter kaufen wir immer für 2-3 Tage vor Ort, oder ich nehme entsprechend viel Futter mit. Bei meinem letzten Shoppingtrip war ich ganz begeistert, dass es Nassfutter jetzt auch in einer Art Vakuumverpackung gab, die echt wenig Platz weggenommen hat. Ihr erinnert euch, bei uns muss alles ins Auto passen.
So ist für Pixel während des Zeltens auch gesorgt und er genießt die Zeit im freien – und ich nutze jede Möglichkeit um mit ihm Ruhen zu üben.
Eben ein perfekter Urlaub, dieses Zelten mit Kind und Hund!
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